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Die Kunst erkennt Plastik als Werkstoff gesellschaftlicher Abgründe und schafft Werke, die dies thematisieren.

Plastik ist Müll ist Kunst

Erstmals steht das gefeierte Material in der Kritik. Künstler:innen des Nouveau Réalisme verleihen ihrer Skepsis und ihrem Unbehagen mit Ansammlungen von Gegenständen der Massenproduktion Ausdruck. Es entstehen Reliefs aus beschädigten Spielzeugpuppen, Assemblagen aus Hausmüll, Rasierapparate und zerlegte Telefone werden in Gießharz gegossen. Die Werke verstehen sich als Spurensicherung eines beschädigten Lebens und wollen gleichzeitig die Hässlichkeit der gebrauchten Produkte vor Augen führen. Das Material der Wegwerfgesellschaft mit dem gefährlichen Potenzial macht sich auf diese Weise noch ein letztes Mal nützlich: als Werkstoff der Kunst.